von Vanessa Malkmus
Wer den Namen „Sussex“ hört, denkt dabei unweigerlich an das Ursprungsland des Sussex Spaniels. Die Grafschaft „Sussex“ liegt im Süden Englands, rundum die Stadt Brighton. Und eben hier findet der Sussex Spaniel seinen Ursprung. Noch heute ähnelt der Sussex Spaniel den Vorstellungen seines Begründers Mr. Fuller.
Der Sussex lebt nach dem Motto „Gut Ding will Weile haben“. Mit seinen kurzen Beinen und seiner typisch rollenden Bewegung, kämpft er sich gemächlich und in seinem Tempo durch das dichte Unterholz. Dabei lässt er sich kaum bis gar nicht aus der Ruhe bringen. Aufgrund seiner sehr feinfühligen Nase ist seine Suche am Ende fast immer von Erfolg gekrönt. Seine enorme Ausdauer und sein sehr zielstrebiger Arbeitsstil verschafften ihn jahrzehntelang einen hervorragenden Ruf als Stöberhund. Auch wenn er bis heute nicht diese wertvollen jagdlichen Eigenschaften verloren hat, ist der Sussex in Deutschland bzw. in Europa leider sehr selten.
Ursprungsland: Großbritannien (UK)
Standardnummer: 127
Widerristhöhe: Rüden: ca. 38 - 41 cm, Hündinnen: ca. 38 - 41 cm
Gewicht: ~ 23 kg
Verwendung: Stöberhund, Begleithund
FCI-Gruppe 8: Apportierhunde - Stöberhunde - Wasserhunde Sektion 2 Stöberhunde. Mit Arbeitsprüfung.
Allgemeines Erscheinungsbild: Kräftig gebaut. Lebhafter Hund, dessen charakteristische Gangart ein eindeutiges Rollen ist, ganz anders als das der übrigen Spaniels.
Verhalten / Charakter (Wesen): Natürliche Anlage zur Arbeit; gibt Laut bei der Arbeit im dichten Unterholz. Freundliches Wesen.
Geschichtlicher Abriss
Der Sussex ist ein Spaniel, in der Spanielfamilie, der das Ursprungsland der Spaniels zweifelsohne erkennen lässt. Benannt wurde der Sussex nach der Grafschaft „Sussex“ im Süden Englands. Bereits 1777 begann Mr. Augustus Elliott Fuller den Sussex zu züchten. Mr. Fuller hatte eine genaue Vorstellung von einem kräftigen, aber dennoch kleinen Spaniel der perfekt auf den großen Ländereien in Sussex arbeiten konnte. Insgesamt widmete sich Mr. Fuller gute 50 Jahre mit der Zucht der Sussex.
Nach dem zweiten Weltkrieg galt der Sussex fast ausgestorben. Überlieferungen bezeugen, dass nur sieben Sussex den Krieg überlebt haben. Somit brach eine herausfordernde Zeit für den Sussex an. Zum Glück entdeckte Mrs. Joy Freer den Sussex bei einem Besuch in der Grafschaft „Sussex“ und verschrieb fortan ihr ganzen Leben dieses Spaniels. Ganze sechs Jahrzehnte züchtete sie Sussex und verhalf ihnen nicht auszusterben. Dabei bediente sie sich, mangels Exemplare, auch einiger Field Spaniels.
Noch heute existieren im Heimatland England, als auch weltweit, nur noch wenige Sussex. Der Genpool ist sehr klein und die Zucht bedarf, neben der großen Verantwortung die Sussex zu erhalten, viel Ausdauer und oftmals sehr weite Wege zu einem geeigneten Deckpartner.
Das faszinierende am Sussex ist mitunter sein äußeres Erscheinungsbild. Dieses entspricht noch heute den wesentlichen Vorstellungen von Mr. Fuller. Das wohl typischste Merkmal ist sein leberbraunes Haarkleid, bei dessen die Haarspitzen goldfarben glänzen. Die haselnussbraunen Augen geben dem Sussex einen freundlichen und sanften Ausdruck. Auch wenn sein Körperbau durch eine kräftige Statur geprägt ist, zeigt er in der Bewegung ein einzigartiges Rollen. Der zu den kleineren Spaniels gehörende Sussex hat eine Widerristhöhe von 36 – 41 cm.
Der Sussex ist ein stets glücklicher Spaniel und ein wahrer Charakterhund der am liebsten seinen Besitzer immer begleitet. Dabei kann er ab und an dazu neigen diesen beschützen zu wollen. Aus diesem Grund sollte man einen Sussex von Anfang an sehr gut sozialisieren! Dabei benötigt man, wie bei den meisten Spaniels, viel Geduld und Zeit. Jedoch lohnt es sich. Hat man einen Sussex für sich gewonnen, so hat man einen lustigen Begleiter der sehr gut mit Kindern und anderen Hunden klarkommt und den Alltag bereichert.